Jahresabschluss der Kunstfreunde im Museum Ritter

Traditionell trafen sich am 12.12. die Kunstfreunde als Jahresabschluss zu einem geführten Besuch im Museum Ritter. Dieses Jahr waren besonders viele Teilnehmer dabei, die in zwei ausgezeichneten Führungen durch das Museum geführt wurden.

Das Museum Ritter zeigt fast ausschließlich „Konkrete Kunst“. Das bedeutet Kunst auf mathematisch-geometrischer Grundlage. Das bedeutet im eigentlichen Sinn nicht „abstrakt“, da sie nichts in der materiellen Realität Vorhandenes abstrahiert und keine symbolische Bedeutung hat. Ein unmittelbares sinnliches Erleben ist beabsichtigt. Der Name der Ausstellung lautet „Squares in Motion“. Es ist Kunst, die sich beim Betrachten verändert, die auf unterschiedliche Weise durch Bewegung mit der Wahrnehmung spielt. Nach dem 2.Weltkrieg kam ein großer Umbruch in der Kunst, die Hinwendung zur Abstrakten und Konkreten/Kinetischen Kunst. Ihre erste Blütezeit erlebte die Kinetische Kunst in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Sie verbindet die Möglichkeiten der Technik mit einer gegenstandsfreien Ästhetik. Heutzutage realisieren zahlreiche Künstler mit neuen Technologien wie Computertechnik und LEDs ihre Arbeiten.

Nach dem beeindruckenden Museumsbesuch trafen sich die Kunstfreunde zum gemeinsamen Restaurantbesuch im „Rössle“ und ließen den Abend in angenehmer Atmosphäre ausklingen.

Da die angedachte Kunstreise 2019 nach Bilbao aus logistischen Gründen nicht stattfinden kann, bat bzw. bittet der Vorstand um Vorschläge für diese Reise. Viele Teilnehmer des Abends schrieben schon ihre Wünsche auf. Darunter waren Krakau, Wien, Paris, Sizilien, Moskau, St. Petersburg, Rom, Valencia. (Siehe auch Homepage) Der Vorstand würde sich freuen, wenn noch mehr Kunstfreunde ihre Wünsche äußern würden, am besten als e-mail an Herrn Christophers.

P.S.

 

Vernissage des Künstlerforums

 

Am Sonntag, den 2. Dezember fand wie jedes Jahr die Vernissage des Künstlerforums statt. Wie immer entstanden die ausgestellten Werke durch Mitglieder unseres Vereins. Dieses Mal ist das Thema „Wie es uns gefällt“. Und so unterschiedlich sind auch die Arbeiten. Der Bogen reicht von surrealistischen Ölgemälden über Landschaftsbilder in Aquarelltechnik, verschiedenste Motive in Acrylmalerei bis zu abstrakten Druckgraphiken, die im Sommerkurs bei der Künstlerin Susanne Hindemith entstanden. Die Begrüßung machten Frau Odendahl, die auf ihre fast familiäre Bindung zum Verein hinwies, und Herr Dr. Schneider. Danach folgte ein Poesievortrag der Schauspielerin Anna-Lena Hitzfeld mit dem Grundgedanken:“Die Wirklichkeit muss nicht über unser Leben entscheiden, die Fiktion muss die Wirklichkeit verändern“.

Den musikalischen Rahmen gestalteten Cora Walz, Gesang und Rudi Friedrich, Gitarre.

 

P.S.

Ausflug ins „Kunstwerk“ in Nußdorf

Am Sonntag besuchte eine Gruppe der Kunstfreunde das Museum des Unternehmerehepaares Allison und Peter Klein. Nachdem die zahlreichen gesammelten Kunstwerke viele Jahre die Büro- und sogar Fertigungsräume der Unternehmer schmückten, entschloss sich das Ehepaar nach dem Verkauf ihrer Firmen ein Museum in Nußdorf bauen zu lassen, wo auch das Unternehmen angesiedelt war, um ihre Kunstsammlung ab 2007 der Öffentlichkeit zugänglich zu machen..

Zur  Zeit läuft eine Ausstellung unter dem Namen „Hängung#19“, was schon auf die individuelle Ausprägung bzw. die sehr unterschiedlichen künstlerischen Konzepte der drei jungen Künstler hinweisen kann.

Franziska Holstein und Enrico Bach haben eine gemeinsame Präsentation im Erdgeschoss und auf den Ebenen 1 und 2 konzipiert, während Ayan Farah in lichtdurchfluteter Höhe auf Ebene 3 demgegenüber ihre Werke in einer Soloshow präsentieren kann.

In Enrico Bachs großformatigen Gemälden verbinden sich auf faszinierende Weise die widersprüchlichen Aspekte von Fläche und Raum.

Franziska Holstein legt schon in ihren Arbeitsprozessen den künstlerischen Rahmen und die Regeln ihres Vorgehens fest. Neben geometrisch gestalteten Acrylbildern und Graphiken ist eine interessante dreidimensionale Farbfeld-Installation aus Karton aufgebaut.

Ganz anders sind die Werke der somalisch-britischen Künstlerin Ayan Farah. Sie arbeitet auf Stoffbahnen, die sie mit selbstgesammelten Erden, Mineralien und Pflanzen einfärbt und als Streifen oder Patchwork ähnlich zusammennäht. Daneben sind archaisch anmutenden Tongefäße ausgestellt.

P.S.

 

Vernissage „Künstlerhaus Stuttgart“

Unter dem Motto „Zu Gast in Waldenbuch“ fand am Sonntag, dem 14.Oktober 2018, die Vernissage mit 15 KünstlerInnen aus dem Künstlerhaus Stuttgart statt, das dieses Jahr auch sein 40-jähriges Jubiläum feiert. Die von der Gruppe anwesenden KünstlerInnen waren gerne bereit über ihre interessanten, sehr unterschiedlichen Werke bzw. die verschiedenen Drucktechniken, Acrylmalerei, dreidimensionale Edding-Zeichnungen und Keramik zu informieren.

Die Begrüßung erfolgte durch Frau Odendal für die Gemeinde Waldenbuch und durch Herrn Dr. Schneider für die „Kunstfreunde Waldenbuch-Steinenbronn“.

P.S.

 

Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen.

Dem stimmen wir wohl zu.

Kunst will zum Nachdenken anregen.

Ein hoher Anspruch.

 

Wir sind nach Mannheim zur Kunst (in der neuen Kunsthalle) gereist. Eineinhalb Stunden Führung durch das fast 70 Millionen Euro teure architektonische Kunstwerk. Welche der besprochenen „Arbeiten“ (beliebter Terminus technicus) lässt welche Gedanken in Ihnen aufkommen? Schauen Sie sich einige Werke in der Bildergalerie unten (nochmals) in Ruhe an.

Verraten Sie uns Ihre Gedanken via schneider@kunstfreunde-waldenbuch.de Wer auch nicht in Mannheim war, fühle sich angesprochen. Ob Vereinsmitglied oder nicht. Machen Sie aus Ihrem Herzen keine Mördergrube. Wir werden Ihren Beitrag, so Sie zustimmen, auf unserer Website veröffentlichen; mit Namen oder anonym, ganz nach Wunsch.

Nur Mut!

J.S.

 

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Workshop in Steinenbronn

Dieses Jahr wurde im Workshop statt Malen mit Acryl oder Aquarell neun Teilnehmerinnen etwas völlig anderes vorgestellt. Die Künstlerin Susanne Hindemith führte in verschiedene Drucktechniken, wie die Monotypie, Abklatsch und Drucken mit Walzen und Schablonen ein. Während bei der Monotypie und Abklatsch Papier auf eine mit Linoldruckfarbe vorbereitete Glasplatte gepresst wird, handelt es sich beim Drucken mit selbstgefertigten Stempeln und Walzen um Negativdruck. Beim Arbeiten mit Schablonen wird Acrylfarbe mit auf den Untergrund „gestupft“. Alle Techniken lassen sich wunderbar kombinieren. Man konnte experimentieren und über die entstandenen Werke staunen. Selten waren die Teilnehmerinnen eines Kunstkurses so zufrieden mit ihren erzielten Ergebnissen.

Die jeweils besten Arbeiten werden wieder im „Forum“ zu bewundern sein.

P. S.

 

„REISEN VEREDELT DEN GEIST UND RÄUMT MIT ALLEN VORURTEILEN AUF“

(Zitat Oscar Wilde)

Seit 1981 unternehmen die Kunstfreunde Waldenbuch&Steinenbronn Reisen im In- und Ausland!

In diesem Jahr war es die 5-tägige Kunstreise in die Kulturregion RUHR. Bei strahlendem Sonnenschein war unsere erste größere Besichtigung in Remagen: Als eines der schönsten Kunstmuseen im Rheinland besticht das ARP-Museum Bahnhof Rolandseck durch seine einzigartige Architektur. Bestehend aus dem historischen Bau des amerikanischen Architekten Richard Meier, eröffnet das Museum einen beeindruckenden Ausblick über den Rhein auf das gegenüber-liegende Siebengebirge. Es ist der Blütezeit der Rheinromantik im 19. Jahrhundert zu verdanken, dass das repräsentative Bahnhofs-gebäude in dem kleinen Ort steht. Wir sahen aktuell:  Kunstkammer RAU – Rausch der Farbevon Tiepolo bis K.O. Götz / Gotthard Graubner (MIT DEN BILDERN ATMEN) Sammlung ARP – Rendez-vous des amis: Kurt Schwitters und Hans Arp. Unsere ständige Begleiterin: Kunsthistorikerin Ricarda Geib erklärte uns alles in ihrer bekannten, leidenschaftlichen Erzählweise!

Der nächste Tag: Museum Folkwang: Es wurde 1902 in Hagen von dem Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus unter dem Namen Folkwang-Museum eröffnet und hatte lange Zeit eine Vorreiterrolle imBereich der Modernen Kunst. Herrliche Schätze der Kunst „warteten“ auf  uns. Nach dem leckeren Mittagessen – fuhren wir zur Zeche Zollverein. KUNST& KOHLE – In diesem Jahr stellt das letzte deutsche Steinkohlebergwerk seine Förderung ein. Damit endet eine Ära von über 250 Jahren Industriegeschichte, die insbesondere das Gesicht des Ruhrgebiets, das Selbstverständnis seiner Bewohner und die Entstehung seiner einmaligen Kunst- und Kulturlandschaft bestimmt hat. Eine grausame Stadt aus Stadthäufchen, so hat Joseph Roth das Ruhrgebiet in den zwanziger Jahren genannt, eine Stadt, über der sich ein gemeinsamer Himmel wölbt – aus Rauch, Rauch, Rauch - Heute ist der Himmel über dem Ruhrgebiet so blau, wie in Hamburg oder Köln. Weil im Dezember 2018 die letzte Zeche schließt, sendet das Ruhrgebiet das ganze Jahr über wehmütige Rauchzeichen. Der Besucher durchläuft das Museum – dem ehemaligen Weg der Kohle folgend – von oben nachunten und steigt dabei von der Gegenwart in die Geschichte hinab. Der Museumsparcours beginnt in der Gegenwart, denn das Ruhrgebiet ist eine Region, die sich stetig verändert und immer wieder neu erfindet. Es ist kein naturräumlich oder politisch definierter Raum, sondern vielmehr ein von der Industriealisierung geprägter Identifikationsraum über den widersprüchliche Ansichten existieren, der Maschinen-Ästhetik, wo einst der Mensch in die Erde fuhr, um den Maschinen Futter zu geben. Alles war sehr spannend und neu für uns. Glückauf / schwarzes Gold – diese Begriffe begleiteten uns weiter zu Ausstellungen Maschine&Maloche, Ruß&Romantik.

Abgerundet wurde der Tag mit dem Besuch des Red Dot Design-Museum.

Kultur – wer möchte schon ohne sein? Kultur ist Leben.

Duisburg stand heute auf unserem Programm – zunächst spazierten wir im Innenhafen, der eine Größe von 89 ha vorweist, war während der Hochkonjunktur der Industriellen Revolution über ein Jahrhundert lang der zentrale Hafen- und Handelsplatz der Ruhrgebietsstadt. Seit Mitte der 1960er Jahre verlor der Hafen an Bedeutung und lag 20 Jahre lang brach, ehe am Innenhafen ein Strukturwandel einsetzte. Die Basis für dieses Musterbeispiel im Ruhrgebiet lieferte 1994 der britische Architekt Norman Foster.

MKM Museum Küppersmühle für moderne Kunst war das nächste Ziel unserer Unternehmung. Hommage an Jannis Kounellis – Arbeiten von ihm - Pionier der Arte Povera Bewegung, stehen im Zentrum der Ausstellung. Neben Stahl, Stein und Stoff ist Kohle eines der grundlegenden Elemente, aus denen er seine raumgreifenden Installationen geschaffen hat. Sie alle greifen die Kohle als Arbeits-material und Inhaltsträger auf.

Selbstverständlich speisten wir im Restaurant der Küppersmühle ganz zünftig u.a. Curry-Wurst, scharf oder nicht und tranken ein kühles Altbier – jeder – wie er mochte.

Kurz entschlossen buchten wir noch mit der weißen FLOTTE eine kleine Hafenrundfahrt – der Himmel war blau und wir sahen auch, wenn nur kurz, die berühmte „Schimanskigasse“.

Weiter ging es zum Lehmbruck Museum in Duisburg. Der Fokus liegt dabei – wie sollte es anders sein – auf Schlüsselwerken Wilhelm Lehmbrucks. Die Kunst des gebürtigen Duisburgers, die der klassischen Moderne zuzuordnen ist, steht Skulpturen aus anderen Epochen gegenüber.

Der nächste Programmpunkt wäre Wuppertal gewesen: –  u.a. von der Heydt Museum und die Schwebebahn – fiel aber aufgrund des vorausgegangenen Unwetters buchstäblich ins Wasser.

Frau Geib bot uns eine unvergessliche Alternative in Bochum-Höntrop:

Die Kirche St. Maria Magdalena. Sehr herzlich begrüßte uns Pfarrer Dietmar Schmitt per Handschlag und ebenso der Künstler Jens J. Meyer. Feierlich und erhaben entfaltet sich die monumentale Tuchinstallation im gesamten Inneren der Kirche. Die weißen Tuchelemente fügen sich zu einem zeltartigen Raum, der die Besucher mit offenen Armen empfängt. Das Motiv des Zeltes erinnert an die Wüstenwanderzeit des Volkes Israel: Auf dem Weg aus der Knechtschaft Ägyptens in das Land der Verheißung war das Offenbarungszelt der Ort der Gottesbegegnung. Der Titel Chuppa magna ist ein Hinweis auf den jüdischen Hochzeitsbaldachin.

Danach Kontrastprogramm: „Museum unter Tage“ - kurz MuT genannt im Park von Haus Weitmar.Um Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten, wurde das Museum kurzerhand unter die Erde Erdoberfläche gelegt. Damit also die Parklandschaft so wenig wie möglich gestört wird, begibt man sich nun unter Tage, um dort wiederum Landschaftsbilder anzusehen. Das hat schon eine gewisse Raffinesse - u.a. lichtgeschützte Gemälde zur Farbe schwarz und im Außenbereich ein imposantes Werk von Richard Serra.

Abschließend besuchten wir noch die Margarethenhöhe-Essen, die den Namen ihrer Stifterin Margarethe Krupp trägt. Entstanden ist die Siedlung zwischen 1909 und 1920. Schon damals galt

sie als zweckmäßig und zugleich menschenfreundlich. In der Villa-Vue mit traumhafter Aussicht auf den Baldeney-See war das gemeinsame Abendessen für uns bestellt – sehr opulent! Ein gelungener letzter Abend der Kunstreise.

RÜCKFAHRT der 5-tägigen Kunstreise: KUNST STATT KOHLE

Ein lohnender Besuch galt u. a. während der Rückfahrt noch der VILLA HÜGEL:

Im Essener Stadtteil Bredeney wurde sie 1870 von Alfred Krupp (einer der „Ruhrbarone“) errichtet und ist das ehemalige Wohn- und Repräsentationshaus der Industriellenfamilie Krupp.

Das Haus war geschlossen und so schlenderten wir durch den schönen Park und lauschten den Schilderungen unserer Reiseleiterin Ricarda Geib.

Danach ab nach Hagen – DER HAGENER IMPULS – Kunst zwischen Jugendstil und Bauhaus: Die Architektur in Hagen um 1900 beinhaltet 18 Bauwerke des Hagener Impulses im Osten der Stadt. Hagen war einer der ersten Orte in Deutschland mit Bauten im Jugendstil. Die Zeit wurde knapp und so erhaschten wir nur einen kleinen Blick auf diese besonderen Häuser. Dafür erwartete uns im Emil Schumacher-Museum eine großartige Ausstellung desselben. Das Museum im Museum – eine Besonderheit: Die Architektur der Erinnerung von Sigrid Sigurdson. Der Präsentationsraum ist geprägt durch verschiedene mächtige Wandregale sowie Vitrinenschränke.

Gästebücher, Reisebücher, Archiv der Zukunft, Museum der Biografien 

Die an der Wand positionierten Regale ebenso wie der hohe Tisch beherbergen Gästebücher. Bei den Gästebüchern handelt es sich um Folianten, die von Museumsbesuchern selbstständig seitenweise gestaltet worden sind, die Reisebücher hingegen können von Besuchern bis zu drei Jahren entliehen werden, um dann mit eigenen Themen gefüllt zu werden.

Nach einem genüsslichen Mittagessen fuhren wir weiter zur letzten Station: HOHENHOF Museum des Hagener Impulses. Der Hohenhof zählt zu den architekturgeschichtlich bedeutendsten Gebäuden Europas aus der Zeit der Frühmoderne. Für den Hagener Folkwang-Museumsgründer und Kulturreformer Karl Ernst Osthaus (1874-1921) errichtete der belgische Jugendstilkünstler Henry van de Velde  (1863-1957) 1906 bis 1908 das Wohnhaus der Familie, den Hohenhof. Heute zählt das Gebäude europaweit zu den wenigen begehbaren Gesamtkunstwerken im Jugendstil.

Eine erlebnisreiche und sehr interessante Kunstreise war somit beendet!

An dieser Stelle gilt ein herzlicher Dank unserer Reiseleiterin, Ricarda Geib für die exzellenten Führungen, unserem Schatzmeister Hans Dieter Christophers für beste Organisation&Team, sowie Herrn Martin Reble, bester Busfahrer!

PS: Frau Geib sagte bei ihren Abschiedsworten im Bus, wir sollten uns doch ein Lieblingsbild gedanklich mit nach Hause nehmen. Bei mir war es der Dänenprinz Hamlet (Shakespeare) von Manet, oder von Carl Spitzweg, der Orient oder, oder – wie war es bei Ihnen?

 

Helga Jacob

Warum denn in die Ferne schweifen ???

Eine kleine Gruppe der Kunstfreunde (14) besuchte an einem sonnigen Frühlingssamstag   HAIGERLOCH, dem Himmel so nah, auf Fels gebaut.

 

KUNST, KULTUR und KERNSPALTUNG

 

Haigerloch, das romantische Felsenstädtchen in Eyachtal, erwartete uns  mit sehenswerten Superlativen. Der weltweit erste Atomreaktor, in einem Bierkeller tief im Fels, die einzige Nachbildung von da Vincis Abendmahl in Originalgröße, Kunst-

galerien und immer wieder faszinierende Ausblicke über das Eyachtal.

 

Die erste Besichtigung galt dem Karl Hurm-Museum in der „Ölmühle“. Von dieser   fantastischen Sammlung dort – wir berichteten schon darüber - kann man nur in den höchsten Tönen schwärmen. Die Bilder sind Traumwelten – eine Reise durch

Fantasie und Wirklichkeit. Und der berühmte schwäbische Schriftsteller Thaddäus Troll, der auch Kunsthistoriker war, duldete neben Drucken des Reutlinger Holzschnittmeisters HAP Grieshaber nur Werke von Karl Hurm  an den Wänden seines Ferienhauses.

 Danach das Kontrastprogramm – die Werke der Malerfamilie Schüz: Landschaften und Portraits der Region – eine Dauerausstellung im alten Pfarrhaus, der Malerfamilie Schüz  gewidmet. Theodor Schüz, ein bedeutender Genremaler

des 19. Jahrhunderts hatte drei Söhne: Martin Schüz war Jahrzehnte evangelischer Pfarrer in Haigerloch. Von ihm werden zahlreiche Aquarellbilder gezeigt. Sein Bruder Friedrich Schüz, Kunstmaler fertigte die Rekonstruktion des Abendmahles nach Leonardo da Vinci in der evangelischen Kirche. Von ihm sind viele Bilder aus Haigerloch und Landschaftsbilder aus der Umgebung ausgestellt. Der dritte Bruder Hans starb jung und hinterließ ebenfalls ein umfangreiches Werk, das in Ausschnitten gezeigt wird.

Nach einem genüsslichen Mittagessen besuchten wir das Privatmuseum ALRAUNE im Schwanen – absoluter Kontrast zum Vormittag – aber sehr witzig: Kunstfiguren -

Ausstellung und begehbares Gesamtkunstwerk!

Ein insgesamt sehr gelungener Tagesausflug!!!

JC

Vernissage im Frühling bei Schneegestöber?!

 

Das hatten sich die Kunstfreunde Waldenbuch & Steinenbronn ganz anders vorgestellt.........aber es war wieder eine sehr gelungene Ausstellungeröffnung, zwar nicht mit dem Besucherandrang, wie sonst, aber nicht uninteressant.

Einen fetzigen Auftakt bot die Musikgruppe mit Albi Hefele & magic U15, mit 15 jungen Menschen und guter Laune, dann die herzliche Ansprache des Hausherren, Herrn Singer; die anschließenden Ansprachen zu beiden Künstlern: Ev-Daphne Benzing und Tom Bässler waren sehr stimmig.

Die Kunstdrucke von Tom Bässler wirken auf den ersten Blick wie Ölgemälde, ob es sich um den Autorückspiegel, oder Eiswürfel, Micky's Ball, oder, oder handelt. Eine unend-liche Ruhe ist ihre Ausstrahlung, trotz Rost, Handwerk, Industrie, Rechenmaschine oder Kabelgewirr. Einst waren die Turbinen, die Kessel, die elektrischen Schaltungen der

letzte Stand der Technik, der glänzende Stolz nicht nur der dort arbeitenden Menschen. So präsentiert er unscheinbare, wertlose Gegenstände aus der harten Arbeitswelt wie Kostbarkeiten.

Im starken Kontrast dazu stehen oder liegen die keramischen Plastiken

von Ev-Daphne Benzing. Der Ton begleitet sie seit vielen Jahren in ganz unterschied-lichen Ausdrucksformen. Manchmal hat sie sogar das Gefühl, dass er sie aussucht. Es ist der Ton in der Musik und der Ton als keramische Masse (Ev-Daphne spielt auch Saxophon). Die Verwendung von zusätzlichen Materialien, wie z.B. Eisen, bedeutet für sie, unterschiedliche Materialien in einer Form zu integrieren. Bei der Oberflächenge-

staltung kann der Rakubrand mit seiner typischen Schwarzfärbung ein entsprechendes Pendant zum Einsatz von rostigem Eisen sein.

 

JC

 

Die sehr interessante Ausstellung ist noch bis Anfang Mai zu den üblichen

Öffnungszeiten des Steinenbronner Rathauses zu sehen.

 

 

 

 

Rupprecht Geiger:  „Pinc kommt!“ im Schauwerk

Nach der ersten Retrospektive der Werke Rupprecht Geigers (26. Jan. 1908 bis 6. Dez. 2009) im Lehnbachhaus findet derzeit die zweite im „Schauwerk“ in Sindelfingen statt. In einer ausgezeichneten Führung wurde am Samstag den Kunstfreunden das Werk dieses weltweit bekannten Künstlers nahegebracht.

Rupprecht Geiger war Architekt und wurde während Frontaufenthalten an der Ostfront als Autodidakt zum Kriegsmaler. Er löste sich danach von der gegenständlichen Malerei, war Mitbegründer der Gruppe „ZEN 49“, der unter anderem Willi Baumeister angehörte und gilt als hervorragender Vertreter der „Gegenstandlosen Malerei“ in Deutschland.

Sein Lebenswerk dreht sich um Farbe, besonders um das Rot, was die stimulierendste aller Farben ist. Seine Formen reduziert der Künstler vor allem auf die geometrischen Formen Rechteck, Quadrat, Kreis und Oval. Man könnte meinen, dies wäre langweilig und einseitig, aber alle waren fasziniert von der Vielfalt der Farbschattierungen und der Gestaltung, seien es Ölgemälde, Rauminstallationen oder Modelle von „Kunst im Raum“, die in realer Größe zum „Energietanken“ gedacht sind. Das Spätwerk sind riesige, mit Leuchtpigmenten angereicherte Farbflächen in den geometrischen Grundformen, die vor den Augen geradezu flimmern vor Intensität.

P.S.

 

 

 Protokoll der Jahreshauptversammlung am 31. Jan.2018

Es waren 36 Vereinsmitglieder anwesend

1.) Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der „Kunstfreunde Waldenbuch-Steinenbronn“, Herrn Dr. Schneider, folgte die Begrüßung der Kreisrätin und Gemeinderätin Frau Odendahl, der neuen Mitglieder und ein Gedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder.

Anschließend ging der Vorsitzende auf folgende Punkte ein:

Die Struktur des Vereines zeigt keine „Verjüngung“, es sind 6 Eintritte und 7 Abgänge, davon 4 Todesfälle, zu vermelden. Im Januar konnten noch 2 neue Mitglieder gewonnen werden. Die Mitgliederzahl belief sich am 31.12. 2017 auf 117 Personen.

Die Zusammenarbeit von Vorstand und Vereinsmitgliedern war harmonisch. Herr Dr. Schneider bedankte sich für eingegangene Anregungen zum Programm und reichliches Bildmaterial.

Im Vorstand herrscht gute Zusammenarbeit.

Finanziell ist der Verein, auch dank Ritter-Sport, gut aufgestellt.

Das Ziel des Vereins ist Kunst zu fördern. Dazu gehört auch die Förderung junger Talente, was dieses Jahr durch Malkurse für Kinder und ein Reliefkurs für Schüler geschah.

Der Vorstand war um ein ausgewogenes Programm bemüht.

Herr Christophers hat seit einem Jahr neben dem Amt als Schatzmeister auch die Organisation von Kunstausflügen und –reisen übernommen.

Der Vorstand ist bereit noch einmal für 2 Jahre ihr jeweiliges Amt zu übernehmen. Neue Kandidaten haben sich nicht gemeldet. Bitte an Frau Odendahl, für einen unkomplizierten Wahlvorgang Sorge zu tragen.

2.)Frau Odendahl übermittelte die Grüße und guten Wünsche zum Neuen Jahr der Gemeinde Waldenbuch. Dabei lobte sie die gute Zusammenarbeit innerhalb des Kunstvereins und mit der Gemeinde.

3.)Die stellvertretende Vorsitzende, Frau Jacob, erinnerte noch einmal an die Ausstellungen in Waldenbuch und Steinenbronn, die Kindermalkurse im Ferienprogramm und den Malkurs im Sommerworkshop mit Frau Faragó. Danach brachte Frau Jacob eine kleine Vorschau auf das geplante Programm für 2018:  Ausstellungen, Sommerferienprogramm für die beiden Gemeinden, Förderung von Schülern aus der Klingenbachschule.

4.)Die Schriftführerin rief noch einmal die zahlreichen Ausstellungsbesuche und Kunstausflüge in Erinnerung. Anschließend berichtete sie über die gute Zusammenarbeit des Vorstandes und was die einzelnen Bereiche der Vereinsarbeit beinhalten.

5.)Der Schatzmeister, Herr Christophers, berichtete ausführlich über den Etat 2017.

6.)Frau Wizemann und Herr Mayer führten die Kassenprüfung durch. Sie stellten fest, dass die Kasse ordnungsgemäß geführt wurde.

7.)Zu den Berichten kam es zu keiner Aussprache.

8.)Die Vorstandschaft wurde durch einstimmige Akklamation entlastet.

    Frau Odendahl schlug als Abstimmungsmodus für die Wahl Handzeichen vor. Dies wurde einstimmig beschlossen.

    Die Wiederwahl des Vorstandes und der Kassenprüfer wurde einstimmig beschlossen.

9.)Nach dem offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung stellte Herr Christophers die vom Verein geplante Kunstreise in das Ruhrgebiet vor. Dazu lag ein Flyer aus. Anschließend konnten sich Interessierte bereits in eine Anmeldeliste eintragen.

Gurlitt in Bonn

Mit einer erfreulich großen Gruppe fuhren die Kunstfreunde am Mittwoch, dem 24. Januar, nach Bonn. Dort besuchten wir in der Kunsthalle die „Sammlung Hildebrand Gurlitt“. Auf recht spektakuläre Weise wurde 2014 der über 1 600 Werke umfassende Kunstschatz bei dem Sohn, Cornelius Gurlitt, beschlagnahmt. Man vermutet, dass zahlreiche der Werke als „Raubkunst“ in den Besitz der Familie gelangten. Deshalb liegt der Schwerpunkt dieser Ausstellung nicht auf den aus ganz unterschiedlichen Kunstepochen stammenden Werken, sondern auf der Suche nach der Herkunft der Werke. Einige wenige Bilder konnten schon ehemaligen Besitzern zugeordnet werden, was ein äußerst schwieriges Unterfangen ist bzw. war.

Danach hatten wir noch Zeit, uns etwas in Bonn umzusehen. Während einige Mitreisende mit dem Taxi in die Innenstadt fuhren, machten andere einen Spaziergang an dem Hochwasser führenden Rhein und an den ehemaligen Regierungssitzen vorbei. Dann ging es wieder auf die Heimfahrt.

P.S.

 

Photos: Willi Wizemann

 

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